Kurzeinfuehrung

„Eigentlich bin ich ja auf dem Weg nach Australien“ So in etwa kann man meinen Weg nach Irland beschreiben. Ich war zwar nicht auf dem Weg nach Australien, aber Canada, oder Neuseeland, zumindest Hauptsache weg aus Deutschland.

2009 habe ich meinen Account bei Monster eingerichtet und hoffte eigentlich, dass ich nach England gehen wuerde da ich dort Freunde hatte. 2010 fing ich als Consultant bei einer Firma in Augsburg an und dachte eigentlich nichts, bis ich Anfang Maerz einen Anruf aus Dublin erhielt und mir die Frage gestellt wurde, ob ich nicht Interesse daran haette fuer eine amerikanische Firma in Cork zu arbeiten. Meine Reaktion fiel etwas, nun ja, sagen wir mal harsch aus und ich wollte schon auflegen, als mir mein Gegenueber sagte, er wuerde mir seine Kontaktdaten zukommen lassen und sich am naechsten Tag wieder melden. Natuerlich schaute ich mir die Daten an und natuerlich rief er am naechsten Tag wieder an -das es fuer Leute wie mich ein Kopfgeld gab wusste ich natuerlich nicht-.

Am naechsten Tag war er wieder da, der ominoese Fremde mit dem nicht irischen Akzent und fragte mich noch einmal, ob ich mir vorstellen koenne in Irland zu arbeiten. In Anbetracht Deutschlands und meines Jobs sagte ich, “ Eigentlich bin ich ja auf dem Sprung nach England….aber von Irland aus ist es kuerzer.“ So wurden also Interviewtermine gemacht und ich wechselte ohne Abloese nach Irland.

Fuer mich ist es wie bei einem Fussballspieler; Vereine interessieren sich, bezahlen eine Abloese und man spielt irgendwo in der moldawischen Liga und laeuft jeden Samstag, oder Sonntag als Hoffnungskind auf, um den Verein vor dem Abstieg in die moldawische Kreisliga zu bewahren. So war es bei mir zwar nicht, aber ich fuehlte mich aehnlich als man mir die Pistole auf die Brust setzte und mir sagte, dass man mir schon den Vertrag geschickt hat und mein Flugticket via Mail. Also fiel die Bedenkzeit kurz aus und mangels Spielerberater ging die Entscheidung recht kurz, da mein Arbeitgeber mich gerne ziehen liess.

Knapp eine Woche spaeter war ich schon in Cork und unterschrieb, ohne Beisein der Presse, meinen endgueltigen Vertrag in Irland. Bisher habe ich es nicht bereut, nicht des Vereins wegen, sondern wegen Irland. Ich mag das Land, die Leute und die Eigenheiten mit denen man hier taeglich zu kaempfen hat, und die mich an meine Zeit in Italien erinnern, obwohl die Iren alles andere als Italiener sind, aber manchmal, von der Mentalitaet her, an Sueditaliener erinnern. Aber mittlerweile moechte ich nirgendwo anders leben und vor allem, nie wieder nach Deutschland zurueck, dann schon lieber auf einer Expedition in den Westen Irlands im Naturschutzgebiet von Kerry von einem Leprechaun mit einem Topf Gold erschlagen werden.

Cèad Mile Fàilte

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