The Howth Gun

Redet man ueber die Geschichte Irlands, dann sollte man auch ueber die Beziehung zwischen Deutschland und Irland reden.
Deutschland hatte, waehrend der Zeit der englischen Besatzung, an Irland nur wenig, bis gar kein Interesse, es waren zwar deutsche Soeldner auf der Insel, diese aber waehrend der Periode der zwei Könige, als deutsche Söldner, die die Iren unterstuetzen sollten, um King Charles II. als Erbnachfolger wieder seinen Thron zurueck zu bringen und die Rueckeroberung Irlands, durch Cromwell, auslösten.
Davor reisten deutsche Ritter von Flandern aus nach Irland, um wechselweise Franzosen, Spanier, oder beide zu unterstuetzen und kaempften auf englischer, wie auf franzoesischer/spanischer Seite. -Deutsche Ritter kaempften übrigens auch in Schlacht von Bannockburn 1314 auf der Seite von King Edward II.-

Danach flachten die Beziehungen bis zum Beginn des 20. Ihr. ab und wurden erst wieder um 1912 intensiviert, als irische Nationalisten den Draht zu Berlin aufnahmen, in der Hoffnung, dass deutsche Kaiserreich wuerde das Bestreben nach einem eigenen irischen Staat unterstuetzen.
Die irischen Unterhaendler wurden von Berlin eher abweisend empfangen und behandelt, war man in Berlin nicht wirklich daran interessiert die Beziehungen zum britischen Koenigshaus zu gefährden, schliesslich war Kaiser Wilhelm II ein Enkel Königin Victorias und ein Cousin von King Geprge V.
Also lehnte man eine Unterstuetzung kategorisch ab.
Dies aenderte sich 1914, kurz vor Ausbruch des 1. Weltkrieges, als die Iren erneut vorstellig wurden und die deutsche Regierung, die nichtgemachten Zusagen erneuerte und den Iren diesmal versprach, man wuerde Waffen liefern. Die Ueberlegung der Deutschen war, dass durch einen Aufstand in Irland, die Englaender wenige, oder gar keine Truppen nach Belgien schicken koennten und in Irland gebunden waeren.

Das Geld fuer die Waffen hatte man unter irischen Nationalisten in Irland und den USA gesammelt und war der Meinung die Zeit sei nun reif, das man in den Deutschen einen Verbuendeten fuer die irische Unabhaengigkeit gefunden hatte, auf Grund der Kriegserklaerung zwischen England und dem deutschen Kaiserreich.

Die Iren kauften fuer die Haelfte der irischen Freiwilligen 1500 Gewehre inklusive Munition. Nun war es aber keineswegs so, dass man dafuer auch die modernsten Waffen erhielt. Der Historiker Mick O’Farrell beschreibt die Beteiligung der Deutschen eher „lukewarm.“ Deutschland lieferte Mauser Gewehre Modell 1871/84 aus dem Deutsch/Franzoesischen Krieg 1870/71. Bei den Iren bekamen die Gewehre „ye Howth Gun“ Warum die Gewehre nun “Howth Gun” genannt wurden, erklaert Mick O’Farrell in seinem Buch “50 Things you didn’t know about 1916.“ Die Waffen wurden bei Tageslicht am 26. Juli 1916 in Howth im County Dublin angeliefert daher wahrscheinlich auch der Name.
Allerdings gab es eine weitere Lieferung am 01. August in Kilcoole im County Wicklow.

Von dem Gewehr waren die Iren so ueberzeugt, dass sie ihm ein eigenes Lied widmeten.

There is sorrow in my heart
O me old Howth gun.
That late we had to part
O me old Howth gun.
In Ireland’s day of need,
Ah you proved a friend indeed
When you made the bullet speed
O me old Howth gun.
2. I was glad when you were near
O me old Howth gun.
For the foeman did I fear
O me old Howth gun.
When your bark and bitter bite
Put the Saxon course to flight
And they didn’t stop to fight
O me old Howth gun.

3. O how glorious was your feel
O me old Howth gun.
When you made the Saxon reel
O me old Howth gun.
When the Lancers trimmin neat
Came chargin down O’Connell Street
And they beat a grim retreat
O me old Howth gun.
4. O the parting it was sore
O me old Howth gun.
Shall I ne’er see you no more
O me old Howth gun.
I had glorious hopes that we
Could have set ole Ireland free
But now your parted far from me
O me old Howth gun.

5. O the day will surely come
O me old Howth gun.
When I’ll join the fightin‘ man
O me old Howth gun.
In some brave determined band
I shall surely take my stand
For the freedom of our land
O me old Howth gun.

Das Echo des Mauser war so enorm, dass man nicht genau sagen konnte, wie viele Gegner es gab. Ausserdem, erzeugten mehrere Gewehre die abgefeuert wurden, eine Geraeuschkulisse, die an eine entfernte Artillerie erinnerten. Auf Grund seiner Präzision war es bei Scharfschuetzen sehr beliebt, hatte aber, falls man nicht aufpasste, den Nachteil dass man sich beim abfeuern selbt K.O. schlug.

1916 entwickelte Deutschland eine “strategische Naehe” zu den irischen Rebellen, die so aussah, dass man fuer den Aufstand in Irland, irisiche Freiwillige unter den englischen Kriegsgefangenen anwerben und diese mit U-Booten nach Irland schicken wollte.
Allerdings erklaerte die kaiserliche Marine, ein Beschuss des Dubliner Hafens sei mit U-Booten nicht durchfuehrbar, um den Aufstand von deutscher Seite aus zu unterstuetzen. Statt dessen wollte man den Rebllen mehr Waffen liefern und versuchte mit Schiffen unter deutscher Besatzung und neutralen Flaggen, an der irischen Kueste zu landen.
Tatsaechlich schafften einige Gewehre den Weg in’s Landesinnere die aus Kriegsbeute bestanden und aus erbeuteten russischen Gewehren aelterer Bauart bestanden. Wie es ein irischer Offizier in seinen Erinnerungen an den Easterrising schrieb, “diese Gewehre waren gut genug fuer Sinn Féiners, aber sonst zu nichts zu gebrauchen.”

Wahrscheinlich laesst sich mit dieser Episode die Beziehung zwischen Iren und Deutschen erklaeren, die in der Zeit des Nationalsozialismus und des spanischen Buergerkriegs aufgefrischt wurde, als die „irische Brigade“ auf seiten Francos und Hitlerdeutschland gegen die Republikaner kaempfte. Allerdings, dass gehoert dazu, kaempften viele Iren auf Seiten der internationalen Brigaden gegen den Faschismus. Und waehrend 300 Iren freiwllig in der SS warren, dienten gut 52.000 Iren allein auf englsicher Seite. Die ganzen irischstaemmigen Amerikaner ausgenommen.

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