And now…….

Als ich nach Irland kam und diesen Blog begonnen habe, da wollte ich über Irland, die Politik und abseits des Tourismus schreiben. Das ist gründlich in die Hose gegangen. Mein Blog, den ich in Deutschland hatte war über die Jahre mehr als gut besucht, aber Irland, oder der Brexit locken keinen Hund hinter dem Ofen vor.

Auf Grund der Arbeit konnte ich nur sporadisch schreiben, dann hatte ich eine Herz-OP mit anschließendem Schlaganfall. Ich weiß dass man die Woche mehrere Blogartikel schreiben sollte, aber wenn nur Dinge wie Apple, zwei junge Leute, oder die irischen UN-Kräfte im Kongo von Interesse sind, dann hat es keinen Sinn, denn es kostet Zeit zu recherchieren.

Ein Post wurde von einer offensichtlich rechten Seite verlinkt, das hätte mir eigentlich schon zeigen müssen, dass viele Leute überhaupt nur die Überschriften lesen. Viele Leute griffen mich, auf Grund einiger Posts an. Wenn man der Meinung ist wir Iren wären endlich im 21. Jahrhundert angekommen, weil wir Abtreibungen erlauben, dann zeigt das eine Arroganz und Ignoranz. Trotz Links war es offensichtlich zu schwierig sich, bevor man die Iren angreift, zu informieren. Anscheinend gibt es Leute die glauben, dass wir fleißige Kirchengänger sind, in Strohgedeckten Hütten wohnen, die mit Torf geheizt werden. Den ganzen Tag singen und tanzen, und dabei Guinness trinken. Nun gibt es zwar mehr traditionelle Stout Marken und Beamish aus Cork war lange Zeit beliebter in der Welt als Guinness, aber sei’s drum, damit muß man leben.

Jadotville hat gezeigt, was viele Iren haben, sie versuchen Problemen aus dem Weg zu gehen, indem sie den Kopf in den Sand stecken, oder einen suchen, dem sie ihr Versagen in die Schuhe schieben können. Nach all den Jahrzehnten hat sich die Armee dazu entschlossen eine umfassende Untersuchung durchzuführen, damit die Ereignisse aufgeklärt werden konnten. Pat Quinlan hatte ja nicht Kapituliert, weil es dort so heiß war, sondern Vorräte und Munition verbraucht waren. Sein kommandierender Offizier hatte die Jungs im Regen stehen lassen, und wollte keine Verantwortung übernehmen. Falls Interesse besteht, das Militär hat die Untersuchungsergebnisse veröffentlicht.

Erstaunlich fand ich, dass man auf mich einschlug, als ich das Buch „Apple intern“ auseinandernahm. Ich habe sechs Jahre für die Firma gearbeitet, und war auch in der Abteilung als Senior Adviser angestellt. Ich habe sie nicht nur als unangenehme Person in Erinnerung, auch das was sie geschrieben hatte war größtenteils an den Haaren herbeigezogen. Man wollte mir erklären, wie es bei Apple läuft, ohne überhaupt eine Sekunde dort gearbeitet zu haben, und wollte mir das irische Arbeitsrecht erklären. Nun hat unsere Regierung ein Gesetz erlassen, was die Arbeitgeber dazu zwingt Ihren Mitarbeitern eine Krankenversicherung zu bieten. Nicht jede Firma hatte das, was besonders Geringverdiener traf. Ich hebe bei zwei Firmen gearbeitet und habe mich selbst versichert. Ich weiß allerdings nicht, ob Contractor mittlerweile auch versichert sind, oder wie jetzt gesetzlich festgelegt Krankengeld, denn es war eine „freudige“ Überraschung, wenn für drei Tage krank der Lohn abgezogen wurde. Aber natürlich weiß man es besser, als jemand der in dem Land lebt und arbeitet.

So, der Blog wird noch ein bisschen offen bleiben. Durch die Spätfolgen des Schlaganfalls bekomme ich Disability Allowance, was aber den Depressionen nicht hilft, und ich werde auch nicht verhungern, denn was von meiner Frau und mir reinkommt reicht für uns. Vielleicht werde ich mein Diplom nachholen, wahrscheinlich aber den Blog umgestalten, mich um meinen Nissan Leaf kümmern und überlegen weiterzuschreiben.

Céad mile Fáilte

Ps.: Irland werde ich nicht verlassen

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