Der Spaltpilz

Tullius Destructivus ist ein Römer, der als Hauptdarsteller die Geschehnisse im Abenteuer „Streit um Asterix“ maßgeblich beeinflusst. Dort wird während einer Versammlung von Cäsars Anhängern in dessen Zweitresidenz außerhalb Roms beraten, wie man das gallische Dorf dem Erdboden gleich machen könnte, damit der Senat keine Rechenschaft mehr von Cäsar fordern kann. Als eine mögliche Lösung schlägt ein Römer vor, dass die Einigkeit der Gallier geschwächt werden müsse, worauf ein anderer bekräftigt, den richtigen Mann für diese Mission zu haben. Er beschreibt Destructivus als Verwalter eines seiner Insulae, der im Mietshaus so viel Zwietracht gesät habe, dass die anderen Mieter ihn schließlich ins Gefängnis brachten, wo er den Löwen vorgeworfen werden sollte. Als man ihn in die Arena brachte, haben sich die Löwen gegenseitig zerfleischt – Lexikon der gallischen Welt

Nigel Farage ist zwar laut eigenen Aussagen im Ruhestand, das hindert ihn aber nicht daran, seine Giftpfeile in alle möglichen Richtungen zu schießen. Farage, der mich an Tullius Destructivus, den Römer aus „Krieg um Asterix,“ erinnert, hat nicht nur frappante Ähnlichkeit mit diesem, nein er ist auch ein Meister der Zwietracht.

Nigel Farage, in Vertretung der britischen Küstenwache, überwacht den Kanal bei Dover

Ich muss gestehen, bis 2016 hatte ich nie von diesem Mann gehört, oder etwas gesehen. Er tauchte plötzlich im englischen und irischen Fernsehen auf und war dort, auf Grund der Brexit Kampagne,

Nicht nur die Churchtimes hat ihren Spaß mit Nigel

omnipräsent. Praktisch über Nacht tauchte er, wie Kai aus der Kiste, auf und verbreitete – wie eine Platte mit einem Sprung – sein Mantra vom unabhängigen Großbritannien, sobald England aus der EU ausgetreten ist.

Milch und Honig sollten fließen, die Leute praktisch nicht mehr arbeiten müssen, und man hätte soviel Geld zur Verfügung, dass man quasi in jedem Haus und jedem Apartment goldene Wasserhähne installieren kann. Das Gegenteil ist eingetroffen und Farage spielt jetzt den großen Kritiker der Regierung, klar, bekleidete er doch kein politisches Amt in Großbritannien, im Gegenteil, seine Parteien – die er gründet, wie andere Leute ihre Unterwäsche wechseln – schafften es nie in‘s Parlament und Farage war fleißig als MEP in Brüssel, wenn es darum ging die europäischen Staaten zu diskreditieren.

Seine Nibelungentreue zu Donald Trump ließ ihn öfter in die USA reisen und an Convents der republikanischen Partei teilnehmen, bei denen er Lobeshymnen auf Trump sang. Selbst als klar war, dass

Farage und sein Meister

Donald Trump die Wahl verloren hatte, da stand Nigel bei und wiederholte wie ein Papagei, was Trump ihm diktiert hat. Man fragte sich, ob Nigel auf einen Posten im Oval Office spekuliert. Spaltpilz, Hofnarr, oder Bettvorleger, denn niemand traut ihm seine Großmutter an, wenn man zum Bowling geht. Farage ist im Stande und verkauft sie, oder er tröpfelt ihr sein Gift in‘s Ohr und sie meuchelt ihre Familie weil Farage ihr die Ehe versprochen hat.

Gern sekkiert er Hotelbesitzer, ob sie, um die Hotels am Laufen zu halten, Asylanten in den Zimmern untergebracht haben, und ob er sich das einmal anschauen könnte. Dabei filmt es sich hochwichtig mit einer Kamera, oder seinem Mobiltelefon. Das Ergebnis ist immer das Gleiche, egal wo er auftaucht. Die Security wirft ihn höflich, aber bestimmt aus dem Hotel. Mit einer Märtyrermiene präsentiert sich Farage als Opfer und vermutet dunkle Kräfte am Werk.

Dabei kann man banal feststellen, dass die Besitzer niemanden im Hotel haben und nicht verpflichtet sind, einem staatlich anerkannten Größenwahnsinnigen und hochseriösem Trickbetrüger ihre Hotels zu zeigen. Für Farage das Zeichen, „hier geht es nicht mit rechten Dingen zu, und ich, Nigel, werde den Skandal aufdecken.“

Um Skandale aufzudecken, hat er sich einen YouTube Kanal erstellt, auf dem schwafelt er vor sich hin, präsentiert sich als Retter der heimischen Pubs, die seiner Meinung nach, auch in der Pandemie geöffnet sein müssen, damit er seine tägliche Dosis erhält. Auch ruft er gerne mal zum Krieg gegen China auf, dabei vergisst er, dass wahrscheinlich 80% seines Haushalts und seiner Kleidung Made in China sind.
Falls die Chinesen ihn wahrnehmen ist er wahrscheinlich Teil einer lustigen Unterhaltungsshow, denn wenn er eines hat, dann einen Unterhaltungswert.

Nigel zeigt Richtung Frankreich, weil er glaubt die französische Marine begleitet Asylanten nach England. Er will ab sofort französischen Käse, sowie Getränke boykottieren.

Seine Aktion, als einsamer Wächter an der britischen Südküste, auf illegale Flüchtlinge zu warten und diese mit der Kamera zu filmen, sorgten für Heiterkeitsausbrüche, nicht nur auf der britischen Insel, dabei wurde er unfreiwillig selbst zum „illegalen“ Seenotretter, als er ein in Not geratenes Boot mit Flüchtlingen aus der britischen See rettete. Ich dachte eigentlich er würde ein Fass aufmachen, war dann aber sehr verhalten. Wahrscheinlich weil er fest davon überzeugt ist, die EU, besser die Franzosen, wollen England mit illegalen Flüchtlingen fluten, deswegen retten sie diese aus dem Mittelmeer, setzen sie in Cherbourg in Boote und zeigen ihnen die Richtung.

Weiß man doch um die Hinterlist, hat doch schon Kaiser Napoleon gezeigt. Nachdem die Brexit Party sich umbenannt hat, ist er wieder am Ruder des Independent UK, wobei die Schotten, Nordiren und mittlerweile auch die Waliser ihm den Stinkefinger zeigen. Lustig wird es immer, wenn er seine Tweets absetzt und Hardcore Brexiteers ihn als Premierminister sehen möchten. Das wird nie passieren, nicht weil bei dem englischen Wahlrecht, wo selbst kleine Parteien eine Chance haben, Farages Parteien regelmäßig scheitern, sondern weil Nigel das nicht will.

Er ist unfähig zu regieren, und völlig inkompetent. Downing Street No. 10 würde zum exklusivsten Pub der Welt verkommen, mit Nigel Farage als Landlord. Er kann keine Politik machen, nur stänkern. Er ist der unwillkommene Onkel, der am Tisch schlechte Witze erzählt, seiner Nichte auf den Hintern klopft und über die Familie herzieht, würde sie ihn doch nur auf Grund seines Reichtums einladen.

Tullius Destructivus – Streit um Asterix –

Außerdem machen Gerüchte die Runde, dass Farage mit seiner Frau in Deutschland lebt, beziehungsweise, dass er sich in der deutschen Botschaft um die Staatsangehörigkeit gekümmert haben soll, nachdem seine Kinder wohl den deutschen Pass erhalten haben. Einen Teil seines Vermögens hat er schon in die EU verbracht, denn das zeichnet die Brexiteers aus, die Vermögenden haben schnell die Biege gemacht, zumindest ihr Geld außer Landes geschafft. Auch soll Farage Gelder von russischen Oligarchen bekommen haben, das zumindest, hört man in Irland, als Farage die Irexit Party in unserem Land unterstützte. Allerdings lief das Unternehmen, sagen wir mal, suboptimal, denn nicht mal die Mitglieder der Partei haben bei den Wahlen zum Dáil ihre Stimme für die eigene Partei abgegeben.

Das alles ficht Nigel Farage nicht an, er ist der Prototyp des ewigen Streithansels, dabei geht es ihm weniger um

Großbritannien, sondern um ihn. Seine Radioshow bei LBC ging im letzten Juni Offline, die seine Kollegen die Nase voll hatten von dieser „Giftspritze,“ seiner Arroganz Anrufer abzukanzeln, oder zu beschimpfen, so wie er es pflegte mit seinen Kollegen zu machen.

„After LBC showed Farage that leave means leave, token leftwing presenter James O’Brien tweeted happily that he and his colleagues had got their station back.“ – „Nachdem LBC Farage gezeigt hatte, dass „leave“ „verlassen“ bedeutet, twitterte der linksgerichtete Moderator James O’Brien glücklich, dass er und seine Kollegen ihren Sender zurückbekommen hätten.“ – schreibt der Guardian, denn Farage war und ist nicht der einzige „toxic blowhards,“ (Aufschneider, Wichtigtuer) bei LBC der sein Gift in Ohren der Zuhörer träufelt.

Ich bin gespannt wie es weitergeht, glaube aber das auch für Farage bald der letzte Vorhang fällt. Seine Anhänger mögen ihn lieben, aber mittlerweile wächst die Zahl der Kritiker.

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